Auch wenn ich in vielen Dingen ein Monk bin und Ordnung sowie Struktur über alles liebe, dauerte es sehr sehr lange, bis ich überzeugt werden konnte, meine Vorräte und Gewürze in „Ordnung“ zu bringen. Ich hielt das Umfüllen von Lebensmitteln aus ihren ursprünglichen Verpackungen in Aufbewahrungsbehälter und dann auch noch das Beschriften dieser für furchtbar aufwendig und fand das ganze Prozedere ehrlich gesagt auch ziemlich kleinkariert. „Wer beschriftet schon seine Vorratsdosen?!“, dachte ich mir immer kopfschüttelnd als ich mir wieder einmal Tipps und Tricks diverser Ordnungsfreaks und selbsternannter Ordnungsmacher anhörte. Ich konnte mit dem kleinen Chaos in den Schubladen ganz gut umgehen, schließlich waren die Schränke ja immer zu und das Chaos nicht sichtbar. Wie sagt man so schön: Aussen hui, innen pfui. Das traf auf die eine oder andere wilde Schublade definitiv zu. Irgendwann wagte ich das Experiment, begab mich auf das kleinbürgerliche, sehr dünne Ordnungsfreak-Eis und zog es beinhart und präzise durch.
Ich kaufte kistenweise Aufbewahrungsbehälter - schön mussten sie sein, praktisch und dann auch noch in schwarz. Dann räumte ich alle Kästen und Schubladen, sortierte das unnütze und abgelaufene Zeug, das sich im Laufe der Zeit angesammelt hat, organisierte die Schubladen neu, füllte die alles in Behälter um und beschriftete akribisch jeden einzelnen Verschluss. Es entpuppte sich als die beste Entscheidung überhaupt und ich bereute es noch keine einzige Minute seitdem sie es getan hatte. Ich gestehe, ich schleiche noch immer um meine Schubladen herum, mache sie auf - ohne dass sie etwas brauche - und erfreue mich einfach nur des Anblicks. Denn das was ich sehe, ist nur Balsam für meine Monk´sche Seele. Es klingt komisch, aber Ordnung in den Schubladen macht glücklich. Sogar den Mann, der eigentlich in die Kategorie „kreativer Chaot“ einzuordnen ist. Also ran an die Vorratsschränke und hin zur Prise „Küchenglück“.
Liste schreiben mit Vorräten (Reis, Nudeln, Mehl, Porridge, Kräuter etc), die man aufbewahrt, um die Menge der benötigten Aufbewahrungsbehälter und auch die benötigten Größen abzuschätzen. So behält man in Zukunft auch besser einen Überblick und kauft nicht unnötig viel Lebensmittel ein.
Beschriftungsgerät und passende Aufbewahrungsbehälter besorgen (ich nutze 0,3l, 0,7l, 1,6l und für die Kräuter 0,13l) Ob die Aufbewahrungsbehälter aus Holz, Glas, Kunststoff oder Edelstahl sind, bleibt dem individuellen Geschmack überlassen. Wesentlich ist jedoch, dass sie sich luftdicht verschliessen lassen, um Lebensmittelmotten zu vermeiden.
Alles aus den Schubladen und Schränken ausräumen, reinigen, nach Ablaufdatum aussortieren, alles neu überdenken.
In die Behälter umfüllen, beschriften und im gleichen Zug die Schränke und Schubladen neu organisieren. Welche Vorräte sollten zusammen aufbewahrt werden und welche Vorräte brauche ich öfter, welche eher weniger? Ich trenne beispielsweise zwischen Backen/Süsses (Mehl, Zucker, Brösel, Porridge…) und Kochen (Reis, Nudeln, Linsen…), es gibt eine Lade mit Nüssen, Rosinen, Trockenfrüchten und eine Lade für die Gewürze… Aber das bleibt jedem selbst überlassen, welche Abläufe Sinn ergeben.
Alle Mitbewohner "einschulen" und in die neue Ordnungsstruktur einweihen. Klingt komisch, sorgt für einen anfänglichen Unmut bei den anderen, aber erleichtert langfristig die Abläufe.
Zum Schluss kann man sich einfach nur des Anblicks erfreuen! Und das Schönste ist, die Ordnung bleibt, weil alles seinen fixen Platz hat.
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